Das zentrale Problem der Menschheit heute ist der Substanzverzehr, seine Ursache die Fixierung der Politik auf Wirtschaftswachstum. Die Lösung liegt im Gegenteil der Wachstumspolitik, in der Politik der Nachhaltigen Entwicklung. Diese Politik lässt die nachhaltigere Produktion in den Grenzen des Substanzerhalts wachsen und die weniger nachhaltige schrumpfen. Sie wird erst gelingen, wenn nicht mehr Wachstum, sondern Nachhaltigkeit das Ziel der Wirtschaftspolitik ist. Das erfordert eine neue Verantwortlichkeit für die Gemeingüter. Und es ist durchsetzbar, wenn die Sozialbindung des Eigentums auf das Kapitaleigentum ausgedehnt wird.
Gerhard Scherhorn:
Wachstum oder Nachhaltigkeit.
Die Ökonomie am Scheideweg
Mit einem Vorwort von Johannes Hoffmann
Erkelenz 2015 (= Geld & Ethik 3)
ISBN 978-3-932483-35-6
432 Seiten
Breitklappenbroschur
36,90 EUR [D]
38,00 EUR [A]
Die zum 80. Geburtstag des Sozialökonomen Gerhard Scherhorn hier gesammelten Aufsätze aus seiner Feder verbindet die Erkenntnis, dass die Zukunftsfähigkeit der Menschheit von der Ökonomie ein anderes Menschenbild, eine andere Vorstellung von den Bedürfnissen, vom Kaufen und Arbeiten, von den Gemeingütern und vom Wirtschaftswachstum fordert; zudem dass diese Veränderungen eine Öffnung der Ökonomie für transdisziplinäre Kooperationen mit anderen Wissenschaften erfordern und dass sie – allesamt schon auf den Weg gebracht – jetzt kräftigen Rückenwind brauchen.
Der Band wird von der Forschungsgruppe Ethisch-Ökologisches Rating in ihrer Reihe „Geld & Ethik“ herausgegeben.
Gerhard Scherhorn lehrte 1966–1975 Volkswirtschaftslehre in Hamburg und 1975–1998 Konsumökonomik in Stuttgart. Seit 1996 arbeitet er im Wuppertal Institut für Klima Umwelt Energie, bis 2003 als Direktor der Arbeitsgruppe „Neue Wohlstandsmodelle“, danach der Forschungsgruppe „Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren“, heute als Senior Consultant. Er war Mitglied u. a. im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, im Verbraucherbeirat beim Bundesminister für Wirtschaft, im Verwaltungsrat der Stiftung Warentest, im Vorstand der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und Mitherausgeber des „Journal of Consumer Policy“.
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